Darko Maver
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01.org aus Bologna erfinden einen Künstler

Darko Maver war ein Projekt, dass 01.org im Jahre 1998 gestartet haben und das bis ins Jahr 2000 anhielt.
Es ging - wie bei Blaise Vincent - darum einen nicht-existenten Künstler zu kreieren und ihn populär zu machen.

Darko Maver wurde im ehemaligen Jugoslawien mit einer stereotypen Biografie geboren. Er lebte ein totales Bohème-Leben: keine bekannten Eltern, keine Kunstschule, Probleme mit Drogen und Autoritäten und so weiter. Der Lebenslauf so konzipiert, dass sich die Medien unmittelbar auf diesen neuen “Modekünstler” aus Osteuropa stürzen würden.

Das Werk von Darko Maver

Der fiktionale Darko Maver baute sehr realistische Mordszenarios mit Schaufensterpuppen die er an öffentlichen Orten (Bahnstationen, öffentlichen Toiletten, Hotelzimmern etc.) hinterließ. Keine dieser Szenarios hat je existiert und keine serbische Zeitung hat jemals über Darko Maver’s Performances berichtet.
Die Bilder, die für "lebensechte Puppen" gehalten wurden, waren Fotos von echten Verbrechen, schreckliche Aufnahmen von Leichen, die frei im Internet kursieren.

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Maver wurde daraufhin aufgrund eines jugoslawischen Gesetzes gegen "anti-patriotic art" durch die Militärpolizei im Kosovo verhaftet:

«Maver is still kept in prison without a regular trial and is accused of "hostile propaganda", "support of violent acts", "writing texts with subversive and slanderous content" and of "planning and glorifying violent and armed acts moved by hostility towards the State". "In such hard times the parody of fear and blood is intolerable" declares the weekly magazine Zona Sunraka»

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Der interessante und kranke Aspekt der Geschichte war die Matruschkapuppen-Struktur: Was Darko Maver in der Fiktion tat – realistische Szenen bauen um Medienreaktion zu bekommen – war dasselbe was 01.org in der Realität taten. Darko Mavers Arbeiten wurden in Ausstellungen und Galerien gezeigt, Presseberichte und Lebensläufe wurden gefälscht.

Der Tod von Darko Maver

Als die Medienaufmerksamkeit war am Größten war, wurde Maver im Podgorica Gefängnis "getötet" was seine Popularität nur noch erhöhte.

Auf der Biennale in Venedig 1999 gestanden 01.org der Öffentlichkeit, dass Darko Maver nie existiert hat: Ein Riesenskandal in der Medien- und Kunstwelt.

Darko Maver war jedoch kein Prank gegen Kunstinstitutionen, Gallerien und Magazine. Die meisten von ihnen wussten, dass es ein Fake war und kollaborierten mit 01.org. Das Projekt sollte beweisen, dass Kunst geplant und synthetisiert werden kann und sehr erfolgreich ist, wenn man die richtigen Dinge mit den richtigen Leuten tut.

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